LPO-Änderung: Ab sofort weniger Platzierungen!
Am 01.04.2015 ist eine wichtige LPO-Änderung bekannt gegeben geworden: Ab sofort erkennt die Deutsche Reiterliche Vereinigung als Platzierungen nur noch das beste Viertel der gestarteten Teilnehmer an statt dem bisher üblichen Drittel! D. h. dass auf dem Nennscheck nur noch Platzierungen registriert werden, die unter den besten 25 Prozent der gestarteten Teilnehmer erzielt wurden. Auch bei den sogenannten Qualifikationsprüfungen – also die Prüfungen mit festgelegtem Teilnehmerkreis – werden künftig statt bisher 2/3 Platzierte nur noch 1/3 der gestarteten Teilnehmer als Platzierung anerkannt.
Damit soll zum einen der Leistungsgedanke gefördert werden – schließlich muss man sich so künftig noch mehr anstrengen, um eine anerkannte Platzierung zu erhalten. Dies dient dann der Verbesserung der Qualität von Reiter und Pferd. Zum anderen wird so die Wertigkeit einer Platzierung deutlich gesteigert.
Mit der neuen Regelung soll darüber hinaus eine Angleichung an andere Sportarten erfolgen: In keiner anderen Sportart werden so viele Teilnehmer mit einer Anerkennung der sportlichen Leistung geehrt. Im Fußball ist schließlich sogar der Zweite der erste Verlierer.
Positiver Nebeneffekt: Mit der neuen Regelung unterstützt man auch die geplagten Veranstalter. Denn diese müssen ab sofort nicht nur weniger Schleifen und Ehrenpreise besorgen, sondern auch weniger Geld auszahlen. Denn die LPO-Änderung zu den Platzierungen geht mit einer weiteren Änderung Hand in Hand: Geldpreise werden ab sofort nur noch für die an erster bis dritter Stelle platzierten Teilnehmer ausgezahlt; angerechnet für die Lebensgewinnsumme der Pferde werden jedoch die Beträge für alle platzierten Teilnehmer. Damit will man die zahlenmäßige Talfahrt der Turnierveranstaltungen endgültig stoppen.
Ganz nebenbei wird so auch der Pferdehandel gestärkt: Schließlich lassen so die Platzierungen eines Pferdes endlich wieder zuverlässige Aussagen über dessen Qualität zu. Platzierte Pferde steigen darüber hinaus durch die neue Regelung sowieso klar im Wert, weil Platzierungen nun schwerer zu erlangen sind. Die Aussagekraft für den Käufer wird damit deutlich verbessert.
Und last but not least sorgt die Neu-Regelung ganz klar für mehr Sicherheit im Pferdesport – denn je weniger Reiter und Pferde an einer Siegerehrung und der anschließenden Ehrenrunde teilnehmen, desto mehr werden die hier lauernden Gefahren für Leib und Seele minimiert! Diese LPO-Änderung dient also auch dem Schutz der sich so häufig ängstigenden Reiter. In diesem Zusammenhang wurde bereits ein neuer Arbeitskreis gebildet, der sich mit der Frage beschäftigt, ob die neue Regelung nicht noch straffer gefasst werden sollte, indem künftig grundsätzlich nur noch die ersten drei Plätze offiziell vergeben werden; auch die Regelungen über die Teilung von Prüfungen stehen dann auf dem Prüfstand.
Langenfeld, 01.04.2015
(Quelle: www.psvr.de)
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